Das war mal wirklich ein verrückter Trip. Am Samstag Spätnachmittag gestartet, gut vorbereitet zwar, aber alles ist erst in ‚letzter Minute‘ fertiggeworden…

morgens um 4 Uhr…
Der Start ab Scharbeutz war phenomenal, flaches Wasser und ausreichend Wind haben uns sofort auf die Foils gehoben und wir sind ständing zwischen 18kn und 28kn geflogen… hinter Fehmarn hatten wir noch einen Schnitt von über 20kn…genial dachten wir, dann können wir´s in der Nacht entspannter angehen lassen. Doch dann war der Wind östlich von Gedser so flau, das es auch nicht so entspannt war, da wir jedes bischen Druck suchen mussten und das Boot gut Trimmen mussten um überhaupt auf den Foils zu bleiben und unseren Schnitt nicht zu versägen. Zwischenzeitlich sah es nicht gut aus mit dem Speed. Aber die Nacht war herrlich, zum Sonnenuntergang war bereits der Vollmond da und wir hatten zum Glück immer sicht auf die Wellen und mussten nie ‘extra’ vom Gas gehen…der Wind war zwar schwach, aber es hat gerade gereicht den Schnitt von 15,2kn zu halten, und so haben wir unsere Kräfte gespart…das war auch gut so, zwischen 4:00 und ca. 10:00 waren wir beide im Tief und mussten uns mit viel Gels, Cola etc. wach halten um uns auf das Foilen zu konzentrieren. Am Vormittag lief es dann wieder super, wir waren selbst überrascht wie gut es in den Wellen auf der offenen Ostsee ging zu foilen…hier hatten wir fest mit Semi-foiling gerechnet, also mit dem Luvrumpf immer knapp auf dem Wasser. So schafften wir es langsam aber sicher unseren Schnitt wieder auf 15,4kn zu erhöhen.

echtes offshore-foiling: fliegen zwischen Schweden und Polen
So ging es gut dahin bis Richtung Polen, wir haben fest damit gerechnet bis nach Wladislowowo zu segeln und in den 24h ein Etmal von 371 sm zu erreichen. Aber oft kommt es anders als man denkt: nachdem wir die 344sm voll hatten, haben wir beschlossen nicht mehr zu pushen, sondern ‘gemütlich’ mit 12-14kn noch die restlichen Meilen zu segeln…jedoch wurde daraus nichts. Ein weiteres Ruder hatte sich verabschiedet …in Folge dessen dann ein Stecker, bei dem das BB Foil aus dem Kasten rutschte und sich im Schwertkasten verkantet hat. Damit hat das Foil ein riesiges Loch im Schwertkasten verursacht und der Rumpf begann vollzulaufen. Flicken / Abdichten war unmöglich, da die Stelle im Schwertkaten lag und wir einfach nicht zugänglich ist. Also den Foilanstellwinkel auf maximum und so schnell weitersegeln wie jetzt noch möglich, damit der Lift das Absinken verzögert. Dann Kurs auf Strand, Filip Walczak angerufen, der hat dann auf polnisch die Seerettung informiert und ihnen erklärt wie sie uns mit dem Tracker am schnellsten finden…ein riesen Dank an Filip, er hat das super organisiert, als wir an Land kamen war auch schon ein Freund zum dolmetschen da 🙂
Die Seerettung kam in 20 Minuten, hat uns an die vorbereitete Schleppleine genommen und uns mit 6kn nach Leba geschleppt…durch die Fahrt erzeugt das Foil ständing Lift und hielt den BB Rumpf über Wasser.

Am Haken der polnischen Seeretter / BB Rumpf schon fast versunken
Angekommen im Hafen sinkt der Rumpf an der Sliprampe…just in Time. Glücklich angekommen zu sein, aber jetzt musste noch das Wasser aus dem Boot, damit wir es aus dem Wasser bringen…hier waren viele Polen dabei zum Helfen, die uns alle sehr freundlich und tatkräftig unterstütz haben…
Uffa, das war eh schon anstrengend, aber dann noch über 1h am Schlepphaken auf einem Boot das mehr unter wie über Wasser schwamm, und wir standing geduscht wurden war echt hart. Letztlich waren wir aber sehr froh mit nur kleinen Blessuren an Land zu sein und auch das Boot noch zu haben…Nach dem Schaden am Boot und mit nicht mehr viel Energie wussten wir uns gar nicht so recht den gebrochenen Rekord zu feiern.

Erst am nächsten Morgen haben wir realisiert wie weit wir tatsächlich gesegelt sind…
Erst am nächsten Morgen nach etwas Schlaf beim auslesen des GPS Tracks konnten wir uns dann erst so richtig über den Rekord freuen!
Jetzt heist es alles zu Organisieren für den Rücktransport und die Reparatur des Bootes. Gerade sind wir auf Roadtripp von Polen nach Holland um den Nacra in Reparatur zu bringen!

Danke an alle Unterstützer !
Nochmals ein RIESIGES DANKE an alle Unterstützer…ohne euch wäre es nihct möglich gewesen. Cool dass ihr dabei wart !
English text will follow as soon as possible…maybe tonight. We are still on the road….-)